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An: Bundesumweltministerin Svenja Schulze (SPD), Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU)

Stoppt die Vertiefung der Elbe und die Zerstörung des Weltnaturerbes Wattenmeer!

Stoppen Sie die 9. Elbvertiefung! Wir fordern ein norddeutsches Hafenkonzept anstelle einer weiteren Vertiefung unserer Flüsse. Das Elbeästuar ist für die biologische Artenvielfalt in Europa von unermesslichem Wert. Der Nationalpark Wattenmeer steht als UNESCO Weltnaturerbe unter internationalem Schutz. Wir fordern den Bund auf, die Verklappungen am Weltnaturerbe Wattenmeer umgehend zu beenden, und das Europäische Umweltrecht (WRRL, FFH-Richtlinie) konsequent anzuwenden.

Warum ist das wichtig?

Die Elbvertiefung hat im Juli 2019 begonnen. Seitdem wird auch der Mündungstrichter der Elbe baulich verändert. Mehr als 40 Fischarten werden aus ihren natürlichen Lebensräumen vertrieben. Bedeutende Wanderkorridore für Lachs, Stör und Aal werden mit Baggergut zugeschüttet oder tagtäglich mit großen Mengen Feinsedimenten verunreinigt. Die Jungfische haben Schwierigkeiten in der Brühe Nahrung zu finden. Die Funde von großen Tieren mit mechanischen Verletzungen häufen sich: Robben und Meeresforellen mit abgetrennten Kopf, Störe und Aale mit Rückenverletzungen oder verdrehten Körpern.

Auf den Fahrrinnenausbau folgt eine noch weiter zunehmende Unterhaltungsbaggerei. Große Bagger saugen tagtäglich den Grund des Flusses ab – und mit ihm Jungfische, Krebstiere, Würmer, Schnecken und Muscheln. Auch die Hamburger Hafenbecken müssen täglich vom Schlick befreit werden, nur dass sich hier kaum noch Leben im Boden befindet, dafür gefährliche Schadstoffe. Aufgrund von wiederkehrendem Fischsterben darf in den Sommermonaten in der Unterelbe bei Hamburg kein Baggerschlick mehr umgelagert werden. Eine Landentsorgung, so wie sie noch vor der letzten Elbvertiefung für Hamburger Hafenschlick üblich war, ist bei den gigantischen Mengen nicht mehr möglich. Deshalb haben sich Bund und Küstenländer dazu entschlossen, das Umweltproblem von der Unterelbe in die Außenelbe (Cuxhaven/Neuwerk) und in die Nordsee (Helgoland/Scharhörn) zu verlagern. Der gebaggerte Schlick aus der Unterelbe und dem Hamburger Hafen wird seitdem zunehmend in unsere Meeresgebiete (Deutsche Bucht) fernab von Hamburg verbracht.

Jedes Jahr werden in der Tideelbe knapp 30 Millionen Kubikmeter Sedimente gebaggert und an anderer Stelle wieder abgeladen. Um die 10 Millionen Kubikmeter davon werden direkt am Nationalpark Wattenmeer zwischen Cuxhaven und Neuwerk entsorgt. Die Folgen sind gravierend. Priele und Rinnen, die Kinderstube zahlreicher Fischarten und Krabben, verlanden. Das feste Sandwatt wird großflächig von einer zähen sauerstoffarmen Schlickmasse überzogen. Dieses führt zu Algenbildung und einem Erstickungstod der Lebewesen im Wattboden. Die Klappstellen befinden sich parallel zum Wanderkorridor der Fische. Die Trübstoffe aus der Verklappungswolke setzen die Kiemen der Fische zu. Der Stint, eine wichtige Schlüsselart für das Ökosystem, durchquert diesen Wanderkorridor zum Laichen in die Elbe. Neueste Untersuchungen zu der Artenvielfalt in der Elbe schlagen nun Alarm. Der Stintbestand - mehr als 90% der Fische in der Elbe sind Stinte - ist massiv eingebrochen und mit ihm der Bestand seltener Brutvögel, die sich von diesem Fisch ernähren. Auch der Bestand der Schweinswale ist in Gefahr. Ein ganzes Ökosystem droht zu kollabieren. Mit weiteren Eingriffen in den Fluss könnte ein Punkt erreicht werden, an dem ein wertvolles Ökosystem schlagartig kippt. Und auch das artenreiche Wattenmeer vor Cuxhaven sehen wir in seinem Bestand massiv gefährdet, wenn die Schlickverklappungen nicht sehr bald beendet werden.
Diese Petition wird unterstützt von:

1. 1. Haupt-Petent Wattenmeer-Schutz Cuxhaven (Tanja Schlampp)
2. Abgeordnete im Nieders. Landtag, Bündnis 90/Die Grünen (MdL Eva Viehoff)
3. Oberbürgermeister Cuxhaven Uwe Santjer
4. Abgeordneter im Nieders. Landtag, SPD (MdL Sebastian Zinke)
5. Aktionsbündnis für verantwortungsvollen AKW-Rückbau (Dr. Silke Eulenstein)
6. Aktionsgemeinschaft Unterelbe e.V. (Harald Zahrte)
7. Blaues Klassenzimmer Cuxhaven (Frauke + Günter Kruggel, zzgl. 6 weitere Wattführer)
8. BUND Cuxhaven (Norbert Welker)
9. BUND Hamburg (Manfred Braasch, Paul Schmid)
10. Bündnis 90/Die Grünen Cuxhaven (Elke Roskosch-Buntemeyer, Christof Lorenz, Christine Babacé)
11. BI Hamburg für die Elbe (Paula Klingemann, Paul Henkensiefken, Axel Godenrath)
12. BI Rettet das Cux-Watt (Peter Roland)
13. Deutscher Fischerei-Verband e.V. (Vizepräsident Dirk Sander)
14. Die Cuxhavener – Fraktion (Peter Altenburg)
15. Die Linke Kreis Stade-Rotenburg (Helmut-H. Doll)
16. Die Linke Kreistagsfraktion (Dietmar Buttler)
17. Die Linke Landkreis Cuxhaven (Ulrich Schröder, Heinz Rolle, Cuxhaven)
18. Elbfischer Buckow (Lothar Buckow)
19. Erzeugergemeinschaft der Deutschen Krabbenfischer (GF Dirk Sander)
20. Fischereibetrieb Claus Zeeck (Walter Zeeck & Söhne)
21. Förderkreis Rettet die Elbe e. V. (Dr. Klaus Baumgardt)
22. Gewässer- und Fischereibiologe Dr. Ludwig Tent
23. G.N.U. Gesellschaft für Natur- und Umweltschutz e.V. (Ulrich Koth)
24. Gönn dir Watt (Thomas Lehmann)
25. Hamer Ferienappartements e.K. (Janika + Ingo Hamer)
26. Hotel Am Meer Cuxhaven (Ulrike + Ulrich Schmarje)
27. KV Cuxhaven BÜNDNIS90/DIE GRÜNEN (Elke Roskosch-Buntemeyer, Wolfgang Steen, Christel Tecker)
28. Landesfischereiverband Weser-Ems e.V. (Präsident Dirk Sander)
29. NABU Cuxhaven (Dr. Hans-Joachim Ropers, Kpt. Klaus Schroh)
30. NABU Niedersachsen (Dr. Hans-Joachim Ropers)
31. Naturkunde-Niedersachsen UG (Bernd und Karina Froehlich)
32. Naturschützer Claus Wöbber
33. Pinguin-Museum Cuxhaven (Birgit Berends, Stefan Kirchhoff)
34. Regionales Bündnis gegen die Elbvertiefung (Walter Rademacher)
35. Senckenberg Institut Wilhelmshafen (Prof. Dr. Georg Irion)
36. SPD CUXLAND (Uwe Santjer)
37. SPD Kreistagsfraktion (Claus Johannßen)
38. SPD Ortsverein der Stadt Cuxhaven (Oliver Ebken)
39. SPD Stadtratsfraktion (Gunnar Wegener)
40. VDKK - Verband der Deutschen Kutter- und Küstenfischer e.V. (Vizepräsident Dirk Sander)
41. Verkehrsclub Deutschland e.V., KV Cuxhaven (Michael Glenz)
42. Wasserbau-Ing. Dr. Achim Taubert
43. Wasserbau-Ing. Walter Rademacher
44. Wattenmeerbüro WWF Deutschland (Leiter Dr. Hans-Ulrich Rösner)
45. Wattführer Karl-Heinz Kramer
46. WattKAI Wattführer Cuxhaven
47. Wissenschaftlicher Beirat BUND-Niedersachsen (Dr. Walter Feldt)
48. WWF Deutschland (Beatrice Claus)
49. Fridays for Future Cuxhaven
50. Parents for Future Cuxhaven
51. Parents for Future Hamburg
52. Jusos Cuxland
53. Deutsche Stiftung Meeresschutz

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Neuigkeiten

2020-08-04 22:25:38 +0200

Das Niedersächsische Landesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (LAVES) hat Ende Juli erste Ergebnisse zum Fischsterben vorgelegt. Die Ergebnisse beziehen sich zunächst auf die unzähligen toten Jungheringe. Viele zuvor kursierten Vermutungen konnten als Ursachen ausgeschlossen werden. Die Jungheringe sind nach LAVES-Bericht nicht an Infektionserkrankungen, Algentoxine, Sauerstoffzehrungen oder Nahrungsmangel verendet. Dahingehend konnten die Baggerarbeiten zur Elbvertiefung und die umfangreichen Unterwasserbauwerke als URSACHE NICHT SICHER AUSGESCHLOSSEN werden. Die Art der Verletzungen (stumpfe Traumen) können von Schiffsbewegungen (Sog-und Wellenschlag) oder Baggerarbeiten verursacht worden sein, so das LAVES. Und auch ein zeitlicher Zusammenhang konnte festgestellt werden. Auffällig sei, dass unmittelbar nach Beendigung der Baggerarbeiten auch das Fischsterben ausblieb.

2020-08-04 21:39:47 +0200

Wir begrüßen ‚Jusos Cuxland’ und ‚Deutsche Stiftung Meeresschutz‘ als neue Mit-Petenten!

2020-07-03 08:56:00 +0200

Wir freuen uns über zwei neue Mit-Petenten: Willkommen an Bord f4f und p4f Cuxhaven!

2020-07-01 10:51:47 +0200

Unser Beitrag über den toten Stör erreicht bei Facebook eine Reichweite von 300.000.

2020-07-01 10:50:51 +0200

Der aktuelle Stand der Dinge zum Fischsterben ist laut Experten, die Fische seien in einem schlechten Allgemeinzustand (Unterernährt, Parasitenefall) gewesen. Das scheint Fakt zu sein. Es wird Zeit, dass der schlechte Allgemeinzustand der Fische in einem Zusammenhang mit der Gewässerqualität gestellt wird. Die Bewertung (Stand 2015), die für die WRRL erstellt worden ist, sieht wie folgt aus:
+++ Keiner der Wasserkörper der Übergangs- und Küstengewässer im Zuständigkeitsbereich Niedersachsens weist in der Gesamtbewertung 2015 einen "guten ökologischen Zustand" bzw. ein "gutes ökologisches Potenzial" auf. Der vor der Elbemündung gelegene Küstenwasserkörper "Außenelbe Nord" wird mit "schlecht" bewertet. +++ In diesem Wasserkörper müssen die Fische und alle Meeresbewohner leben (!). Die Lebensumstände sind bereits kritisch. Jetzt werden mehrmals täglich grosse Mengen Schlick-Ladungen wie Staubbomben in den Lebensraum der Fische abgekippt.

2020-07-01 10:43:34 +0200

28.06.2020: Es ist erschreckend!!! Die Boussole baggert im Hamburger Hafen und verklappt vor Otterndorf. Die Uilenspiegel baggert nur 1,5 km weiter bei Otterndorf und verklappt vor Cuxhaven. Was läuft nur falsch in diesem Land?

2020-07-01 10:42:26 +0200

29.06.2020: Das NDR Fernsehen bringt in „Hallo Niedersachsen“ um 19:30 Uhr einen kurzen Beitrag zu den möglichen Ursachen des Fischsterbens. Zu Wort kommen Samtgemeindebürgermeister Harald Zahrte, WSA-Chef Bernhard Meyer und die Cuxhavener Wattschützerin Tanja Schlampp. Der Beitrag beginnt bei Minute 17:28
https://www.ardmediathek.de/ndr/video/hallo-niedersachsen/hallo-niedersachsen-oder-29-06-2020/ndr-niedersachsen/Y3JpZDovL25kci5kZS8xNTg1MmM0NS1lZjM5LTQwZDctYmNjNS02MWE0YzE4ZGJhNmU/

2020-07-01 10:35:26 +0200

26.06.2020: Fischer übergeben Meeresforelle mit schweren inneren Verletzungen zur Untersuchung an den Laves .

2020-07-01 10:32:49 +0200

Trauriger Fund am Sonntag (21.06.) im Döser Watt. Eine Robbe mit abgerissenen Kopf. Ob die kleine Robbe in eine Schiffsschraube oder in den Sog eines Saugbaggers gekommen ist, werden wir nicht in Erfahrung bringen können. Seehunde sind sehr neugierige Tiere.

Und für die Zweifler: Die Saugbagger sind nicht nur in der Elbe unterwegs, sondern waren vor kurzem auch intensiv in der Fahrrinne vor der Grimmershörnbucht den Meeresgrund am Absaugen. Das intensive Baggern dort über einen längeren Zeitraum hat auch uns überrascht.

2020-07-01 10:32:18 +0200

23.06.2020: Fischsterben durch Elbvertiefung? Umweltverbände erstatten Anzeige und fordern Stopp der Elbvertiefung

2020-07-01 10:29:14 +0200

22.06.2020 Der tote Stör liegt im Otterndorfer Watt gegenüber der Medemrinne. Hier liegen auch einige tote Aale sowie massenweise kleine Heringe, Stinte und die vom Aussterben bedrohten Finte (Rote Liste). Es sollen sich laut Aussagen der Fischer um ca. 50-200 Fische pro m2 handeln. Auf der Elbe sei der Teufel los, berichtet uns ein Augenzeuge, der unerkannt bleiben möchte. Viele große Fische werden von den Saugbaggern tödlich verletzt. Auch Schweinswale und Robben seien darunter.

2020-07-01 10:28:02 +0200

22.06.2020: Heute früh im Watt vor Otterndorf - es werden immer mehr tote Fische angeschwemmt.

2020-07-01 10:26:52 +0200

22.06.2020 +++ Heringsphänomen neuerdings auch am Brunsbütteler Elbdeich: Die Fische wirken völlig orientierungslos. Ein echtes Trauerspiel. +++

2020-07-01 10:25:20 +0200

Geschundenes Watt: 20. Juni 2020 Badebucht Grimmershörn, die Lieblingsbucht der Cuxhavener. Der Wattboden ist nicht begehbar. Man versinkt bis zu den Knien im Modder. Quallen und Algenbewuchs zeigen an, dass etwas nicht stimmt. Tote Jungheringe liegen teilweise bis zu 30 Stück auf einem Quadratmeter Wattboden. Viele Wattvögel füttern mit Jungheringen ihren Nachwuchs. Nur diese toten Fische werden nicht angerührt. Wir haben den Niedersächsischen Landesbetrieb für Wasserwirtschaft Küsten- und Naturschutz (NLWKN) informiert. Wir gehen davon aus, dass die Ursache für das Fischsterben von der Behörde untersucht wird. Nach gegebener Zeit werden wir nach den Ergebnissen fragen.

2020-07-01 10:23:23 +0200

Am 22. Juni in den Cuxhavener Nachrichten: Die Cuxhavener Kreis-Grünen distanzieren sich von ihren grünen Partei-Kollegen in Hamburg. Zum Hamburger Koalitionsvertrag findet Elke Roskosch-Buntemeyer deutliche Worte:

„Sehr bedenklich finden wir die Aussagen zur Einhaltung der europäischen Wasserrahmenrichtlinie. Erst wird im Vertrag das Bekenntnis dazu formuliert - dann (im gleichen Absatz) werden Hafen und Elbe zur Ausnahme erklärt. So kann man mit dem Gewässerschutz nicht umgehen, um den Gesamtzustand zu verbessern“.